Ostfriesische Watten Inseln
Zurück von den Westfriesischen Inseln verbrachten wir noch ein paar Tage mit unseren Freunden in Jirnsum und Terherne. Mit schrecken erfuhren wir, dass unsere Werft, Schippers Yachting, dicht macht. Ojee, ojee, ojee! Das ist eine traurige Nachricht. Gerry, Roy und Leo waren unsere Vertrauenspersonen und haben unsere Allegro immer super repariert und gepflegt.

Dafür wurden wir in Terherne von Milena und Uta sehr lekker bekocht. Da gab es den besten Hamburger ever, ein 5 Gang Whisky Menü (ein Traum) und zum Abschluss an Stöffus 70zigsten, echte Wienerschnitzel! Danke viel Mals, es war ein Gaumenschmaus.
Jetzt aber nichts wie los, wir gehen in die Schweiz, um Mamis 80zigsten zu feiern. Leider ist unser Ufo aufgefahren und wir mussten doch den Zug nehmen.

Bereits vier Tage später ging es wieder zurück nach Groningen. Uns begleitet auf dieser Reise Barbara. zusammen mussten wir natürlich zuerst einen Abstecher ins Kunstmuseum machen. Wieder einmal mehr mit schönen und spannenden Exponaten.
Zusammen wollen wir die Ostfriesischen Watten Insel besuchen. Von Groningen aus fuhren wir zwei Tage bis Delfzjil, wo wir in die Nordsee rausfahren können. Übernachtet haben wir an einem Traumplätzchen auf einem kleinen See. Das Wetter ist schön und die Nordsee soll ruhig sein, also nichts wie raus mit den grossen Schiffen Richtung Borkum.
Da wir durch eine enge Meeresbucht fahren müssen, und hier Strom und Wind gegeneinander auflaufen haben sich da die Wellen ganz schön aufgebaut und es wurde eine sehr wilde Fahrt zu der ersten Ostfriesischen Watten Insel. Auf Borkum angekommen hatte ich erstmal einen kleinen Kulturschock. Hafen sehr rudimentär, mürrischer Hafenmeister der kaum Infos gibt, überall Verbotstafeln und motzende Deutsche.
Dafür gibt es hier farbige Strandkörbe, tolle Natur und natürlich Leuchttürme die abgefahren und fotografiert sein müssen.
Im Ostfriesischen Wattenmeer gibt es 7 bewohnte Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Da die Inseln Wind und Strömung ausgesetzt sind, bauen sie sich im Westen ab. Dies versucht man durch nicht so hübsche Betonverbauungen zu verhindern. Dafür schwemmt es im Osten Sand an, grosse Sandstrände entstehen, wo sich die Robben niederlassen. Immer wieder kommen sie auch nah zu der Allegro und schwimmen ein Stück mit uns mit.
Wir erkunden alle Inseln mit dem Velo oder zu Fuss. Baltrum konnten wir sogar zu Fuss umrunden. Leider war es zu windig und die Nordsee noch zu kalt zum Baden, trotzdem war es eine schöne Zeit auf den Inseln.
Sehr spannend war es durch das Watt zu fahren. Das Fahrwasser wird hier mit Pricken gekennzeichnet. Pricken sind Birkenbäume. Zeigen die Äste nach oben ist dies die rote Fahrwasserbegrenzung, sind die Äste nach unten gebunden ist es die grüne Seite. Dauerte ein paar Tage, bis wir das begriffen haben. Natürlich hätte man es auch in der Wasserkarte lesen können. Wäre bestimmt stressfreier gewesen. Zum Glück haben wir es zufällig richtig gemacht und wir kamen ohne Grundberührung durch.
Grundberührung gab es nur in den Häfen. Viele der Ostfriesischen Häfen fallen trocken. Das heisst, das Wasser ist weg und das Boot sinkt im Schlick ein. Ein spezielles Gefühl. Wenn die Allegro jedoch eine Handbreite Wasser unter dem Kiel hat und es ein bisschen schaukelt, ist es viel gemütlicher.
Wieder zurück am Festland in Horumersiel, ging Barbara von Bord und Stöffu und ich fuhren noch ein letztes Mal durchs Watt Richtung Bremerhaven, wo wir mit den ganz grossen Pötte unterwegs waren.
Es war eine einmalig schöne Reise zusammen mit Barbara durchs Wattenmeer.
Wintgens 12.07.2025
Schon spannend wieviel Kunst ihr immer wieder begegnet!