Kleines Boot auf grosser Fahrt

Friesland

17.01.2025 | Ein Kommentar

Jetzt wird es aber Zeit, dass wir Friesland wieder einmal besuchen und unsere Freunde treffen. Auch haben wir in der Werft ein paar Dinge zu erledigen. Bevor wir jedoch losfuhren, machten wir von Amsterdam aus noch einen Tagesausflug nach Den Haag. Eine tolle, moderne Stadt, da könnte man auch länger als einen Tag verweilen.

Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Jan Vermeer

Nachdem wir dem Mädchen mit dem Perlenohrring einen Besuch abgestattet hatten, können wir jetzt unsere Reise nach Friesland starten. Gemütlich fuhren wir zu zweit in den Norden. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Bei dieser fahrt hatten wir nur Besuch von ein paar Enten.

In Terherne trafen wir unsere Freundinnen Milena und Uta so wie Doina und Vasile mit ihrem Boot Sommerwind. Vasile freute sich sehr über unser Kommen. Da Doina nicht alleine mit ihm ausfährt, packte Vasile die Gelegenheit, um mit uns eine Ausfahrt zu machen.

Raus ging es mit der Sommerwind auf eine Insel, wo gegrillt wurde und Vasile unter der Fachmännischen Anleitung von Stöffu seinen Neoprenanzug testete.

Bevor wir die Allegro aus dem Wasser nehmen können, bleibt uns noch etwas Zeit. Barbara und Bernadette kommen uns besuchen. Wir holen sie in Leeuwarden ab. An dem Ort, wo die Allegro im Frühling 2021 von Jugendlichen mit Ästen beworfen wurde. Dieses Mal jedoch war es hier sehr friedlich.

Unser erstes Ziel war Dokkum, ein sehr schönes kleines Städtchen.

Wir waren auf dem Weg Richtung Lauwersoorg am Meer. Die ersten Steuerversuche werden gemacht, durch Schleusen gefahren und mit grossen Schiffen gekreuzt.

In Lauwersoog angekommen, bemerkten wir, dass wir Wasser im Keller haben. Also Pumpe raus und pumpen, pumpen, pumpen. Wir schöpften ca. 50 Liter raus. Aber woher kommt das Wasser? Dass herauszufinden, ist mit Gästen an Bord etwas schwierig. Wir vermuten, dass unser Wassertank leckt. Das müssen wir in der Werft sicher anschauen. Hier und jetzt können wir nichts mehr mache als immer wieder zu kontrollieren und Beobachten.

Also machten wir einen Tagesausflug mit der Fähre auf die Waddeninsel Schiermonnikoog. Auch dieses Mal entschieden wir uns Tandems zu mieten und los geht’s.

Ganz abenteuerlich ging es mit dem Floss über den See.

Nach dem Strandspaziergang und dem erfrischenden Bad in der Nordsee, dürfen wir dann aber auch die Sonne geniessen.

Glücklich fuhren wir mit der Fähre in den Sonnenuntergang zurück nach Lauwersoog, wo es noch frische Kibbelinge gab.

Weiter ging unsere Reise mit schönen Fahrten zu den Städtchen Sneek und Bolsward. Das Städtchen Burgum hat uns nicht so gut gefallen, ausserdem hatten wir dort kein Glück mit dem Restaurant ☹

In Harlingen verbliesen uns unsere Gäste sie reisten weiter nach Amsterdam.

Das war eine ganz tolle Woche mit den zwei Frauen Barbara und Bernadette, die wir zum ersten mal als Gäste an Bord hatten, gerne dürfen sie wieder einmal kommen.

Da wir nun schon mal in Harlingen sind und das Wetter super ist, beschlossen wir uns spontan auf die Insel Vlieland zu gehen. Sie soll die schönste der Waddeninseln sein. Auch dieses Mal setzten wir mit der Fähre rüber und durchquerten die Insel mit unseren Velos. Es gibt hier viel Natur, ein kleines Dorf, ein Leuchtturm in Rot und Käsefondue im Glas. Letzteres haben wir jedoch nicht probiert, sah nicht wirklich aamächelig aus. Natürlich wie auf allen Inseln gab es hier auch wunderbare Dünenlandschaften und Kilometerlange Strände.

Jetzt aber nichts wie los, wir müssen zurück nach Terherne, wo wir einen Termin zum Kranen haben. Pünktlich angekommen und sauber eingeparkt wird die Allegro rausgekrant und aufgebockt.

Das Unterwasser soll gestrichen werden, der Propeller neu justiert und geschliffen und natürlich unser Wassertank geflickt werden. Tatsächlich tropften die 50 Liter Wasser langsam aus unserem Wassertank raus. Da wir einen Edelstahltank haben, und dieser nicht rosten kann und auch sonst unversehrt aussieht, muss die Schweissnaht undicht sein. Zum Glück ist Stöffu ein guter Handwerker und sehr beweglich. Die ganze Arbeit musste er liegend vornehmen. Neben dem Tank ist es gerade mal ca. 50 cm Breit und ca. 50 cm Hoch. Natürlich ist es Stöffu gelungen und die Allegro ist innen wieder trocken. Auf den Propeller mussten wir über eine Woche warten. In dieser Zeit fegte ein heftiger Sturm durch Friesland und unser Schiff hat auf der Helling ganz schön gewackelt. Es war total ungemütlich und ich hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht.

In der Zeit, als wir aufgebockt waren, wurden wir mehrmals von Uta und Milena zum Essen eingeladen, worüber wir sehr froh waren, denn so aufgebockt ist es sehr mühsam zu kochen. Auch gegrillt wurde, etwas unüblich auf dem Parkplatz. Lecker war es aber dennoch und als der Regen kam, verschoben wir uns einfach in die Garage.

Als die Allegro dann endlich wieder im Wasser war, konnten wir den Motor checken lassen. Auch hier merkte man, dass wir doch einige Kilometer und Motorstunden unterwegs waren. Wir beschlossen uns den Aquadrive, ein bewegliches Teil zwischen dem Motor und der Welle, auszutauschen. Dieser musste jedoch zuerst bestellt werden und das dauert ein paar Tage.

Da sich bei uns Lea und Moritz auf einen Besuch angemeldet haben, machen wir uns in der Zwischenzeit wieder auf den Weg nach Harlingen. Lea und Moritz möchten die Waddeninsel Terschelling besuchen. Da gehen wir doch gerne mit. Von mir aus gesehen ist dies die schönste Insel vom Waddenmeer.

An meinem Geburtstag fuhren wir dann über einen ganz engen und kurvenreichen Kanal nach Sneek. Hier erwarten uns unsere Schifferfreunde Barbara und Helmut. Zusammen gehen wir sehr fein Essen. Wir haben zum Essen natürlich einen guten Wein getrunken, ein bisschen irritiert waren wir jedoch, als bei der zweiten Flache die Kellnerin den Wein gleich selbst probierte. Auf jene Fall fand sie in hel lekker.
Tags darauf ging unsere Reise mit Kapitänin Lea weiter bis nach Lemmer. Zur selben Zeit wie wir, fuhr auch meine Mutter in einem Kreuzfahrtschiff in Lemmer ein. Nach einem Apero auf der Allegro und Nachtessen im Restaurant konnten Stöffu und ich noch auf dem Kreuzfahrtschiff einem Konzert vom Seemannschor Lemmer beiwohnen und den schönen Abend mit Whiskey ausklingen lassen.

Am Morgen reisten Lea und Moritz weiter und für uns hiess es zurück nach Terherne und unseren Motor fit machen.

Während Leo und Stöffu am Motor schraubten, stand ich in der Kombüse und kochte für Milena und Uta, die heute zu uns essen kommen.

Am nächsten morgen gings dann auf Probefahrt, ob wohl alles funktioniert? Man siehts am Strahlen von Stöffu, unser Motor schnurrt wie ein Kätzchen.

Also heisst es noch Abschied von den Freunden und Terherne zu nehmen.

Wir machen uns auf den Weg, zurück nach Amsterdam in unseren Winterhafen Onklaar Anker.

Kommentare

  1. Yvonne Wintgens   22.01.2025

    Schon toll was ihr alles so erlebt und unternehmt!!!! Hoffentlich klappt es wieder mal, bei euch aufs Schiff zu kommen!

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